Business Case (Geschäftsfall)

Der Business Case ist das zentrale Dokument im Lebenszyklus eines Projekts oder Programms. Der Grund für die Definition eines Lebenszyklus mit Phasen, Tranchen und / oder Etappen liegt darin, dass Entscheidungen getroffen werden können, die eine Verschwendung von Investitionen verhindern.

Diese Entscheidungen werden in erster Linie auf Grundlage der Tragfähigkeit des Business Cases getroffen.

  • Hintergrund
  • In diesem ersten Abschnitt wird der Hintergrund eines Projekts oder Programms erläutert. Alle Annahmen, die bei der Erstellung des Business Cases gemacht wurden, werden hier dokumentiert, ebenso wie Einschränkungen und Abhängigkeiten von anderen Projekten oder Programmen. Alle Auswirkungen, die diesen Arbeitsauftrag auf andere Projekte oder Programme betreffen, sind ebenfalls zu erwähnen.

  • Zusammenfassung des Projekts oder Programms
  • Alle Aspekte einer Projekt- oder Programmdurchführung werden auf einer ausreichenden Art und Weise zusammengefasst, um die Begründung für den

  • Arbeitsauftrag nachvollziehen zu können.

    • Die Zusammenfassung wird in der Regel Folgendes umfassen:
    • Umfang - Zusammenfassung von Zielen, gegebenenfalls in Form von Outputs, Ergebnissen und Nutzen;
    • Zeitplan - übergeordneter Zeitplan mit Start- und Endterminen für grössere Arbeitsabschnitte wie Phasen, Tranchen, Stappen oder Projekte innerhalb eines Programms;
    • Finanzen - Finanzierungsvereinbarungen und ein Überblick über den Cashflow (Mittelflüsse);
    • Risiko - wichtige Risikoereignisse und das allgemeine Risikoprofil;
    • Ressourcen – Ursprung von Arbeitskräften und -mitteln, Vertragsvereinbarungen, zusammengefasste Mengen;
    • Veränderung - Ausmass und Tiefe von erforderlichen Veränderungen;
    • Stakeholder - wichtige Befürworter und Gegensprecher.
  • Rechtfertigung
  • Dies ist der wichtigste Abschnitt. Hier wird der Nutzen des Arbeitsauftrages gegen die dafür erforderlichen Investitionen abgewogen. In diesem Zusammenhang können Begriffe wie Nutzen und Investition weit ausgelegt werden.

  • Die einfachste Rechtfertigung ist eine rein finanzielle Sicht. Wenn der Nutzen einen bestimmten Geldwert hat und die Investitionskosten geringer sind, kann der Arbeitsauftrag gerechtfertigt sein.

  • Die Rechtfertigung ist jedoch oft nicht so einfach. Bei einem Projekt oder Programm muss die „Investition“ im Hinblick auf das eingegangene Risiko abgewogen werden; es müssen möglicherweise ökologische "Kosten" berücksichtigt werden; immaterielle Vorteile müssen möglicherweise komplex bewertet werden; es kann einfach sein, dass die Unterlassungsalternative unannehmbare Folgen hat.

 

Einer der kniffligen Aspekte beim Erstellen eines Business Cases ist die Frage, wo all die Informationen untergebracht werden sollen. Dies kann beispielsweise folgende Punkte betreffen:

  • Ist eine angenommene Einschränkung den Annahmen oder Einschränkungen zu zuordnen?
  • Soll eine Finanzierungsunsicherheit den Bereich Finanzen oder dem Risiko zugeordnet werden?
  • Soll ein Verweis auf ein anderes Projekt, das sich auf den Nutzen auswirkt, in die Abhängigkeiten oder in den Änderungsabschnitt aufgenommen werden?

Bei der Skizze des Business Cases ist das nicht so wichtig, solange alle Informationen irgendwo enthalten sind. Im vollständigen Business Case schliesst das Dokument andere, detailliertere Dokumente ein. Eine Aufteilung von Informationen im Business Case muss daher diese detaillierten Dokumente widerspiegeln. So sollte beispielsweise alles, was sich aus dem Risikoregister ergibt, im Risikoabschnitt des Business Cases zusammengefasst wiederzufinden sein usw.

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