Kompetenz

Die Definitionen des Begriffs "Kompetenz" sind im Wörterbuch relativ einfach und beziehen sich auf Fähigkeit einer Person, eine Aufgabe oder eine Rolle erfolgreich auszuführen. Ein kompetenter Projektmanager ist also jemand, der in der Lage ist, ein Projekt erfolgreich zu managen, ein kompetenter Programmmanager ist jemand, der ein Programm erfolgreich managen kann und so weiter.

Im Kontext des Praxis Framework sind Kompetenzziele wie folgt definiert:

  • Kriterien zu definieren, anhand derer die Kompetenz festgestellt werden kann;
  • Mittel zur Integration von Funktions- und Prozesskompetenzen zur Unterstützung der Fähigkeitsreife bieten.

Die Kompetenz z. B. eines Projektleiters ist keine Garantie dafür, dass ein Projekt erfolgreich durchgeführt werden kann. Es spielen zu viele andere Faktoren eine Rolle, nicht zuletzt die Kompetenz des Sponsors und der Mitglieder des Management- und Durchführungsteams. Es ist nicht unvernünftig zu sagen, dass die Kompetenz der einflussreichen Stakeholder ebenfalls wichtig ist - und zwar in Bezug auf ihre Kompetenz in der Rolle des Stakeholders und nicht in Bezug auf ihre eigentliche Aufgabe. Da der Einsatz von kompetenten Mitarbeitern ein Merkmal der Fähigkeitsreife der Stufe 2 ist, beschreiben die in der Praxis Framework definierten Kompetenzen, wie eine Person in einer Organisation auf dieser Stufe handeln sollte.

Es liegt auf der Hand, dass der Erfolg von Projekten, Programmen und Portfolios von der Kompetenz eines breiten Spektrums von Mitarbeitern abhängt. Aus diesem Grund ist der Einsatz von kompetenten Mitarbeitern ein Merkmal der Fähigkeitsreife auf Stufe 2.

Neben der grundlegenden Definition als Fähigkeit, eine Rolle auszufüllen, wird Kompetenz auf verschiedener Weise definiert als eine Kombination aus Wissen, Erfahrung, Leistung und Verhalten in unterschiedlichen Kombinationen und mit unterschiedlicher Bedeutung.

Die Vorstellung, dass eine Person kompetent ist, führt unweigerlich zu der Frage: "Wie sieht kompetent aus?" Viele Organisationen versuchen, diese Frage mit Hilfe eines Kompetenzrahmens zu beantworten. Dabei handelt es sich um eine strukturierte Reihe von Kompetenzen, wobei eine Kompetenz eine Definition von Eigenschaften ist, die eine Person haben oder erwerben muss, um effektiv zu arbeiten.

Kompetenzen werden für Themen definiert, die eine Disziplin ausmachen. Im Fall des Kompetenzrahmens von Praxis Framework sind also Managementfunktionen im Wissensrahmen und Prozesse dieser Methode als Themen für Kompetenzen definiert.

Kompetenzrahmen können für eine Vielzahl von Zwecken verwendet werden, wie z. B.:

  • Definition von Rollenbeschreibungen;
  • kompetenzbasierte Befragung;
  • Kompetenzbewertung zur Ermittlung des Lern- und Entwicklungsbedarfs;
  • kompetenzbasierte Beurteilungen.

Theoretisch können Kompetenzen in Form von Wissen, Leistung, Erfahrung und Verhalten definiert werden. In der Funktion des Risikomanagements könnten zum Beispiel die folgenden Themen definiert werden:

  • Wissen: "Techniken zur Bewertung von Bedrohungen und Chancen erkennen und verstehen".
  • Leistung: "Fähigkeit, die Risikoereignisse in deren Wahrscheinlichkeit und Auswirkung zu beurteilen".
  • Erfahrung: "Hat bereits andere komplexe Projekte in Sachen Risikobewertung geleitet".
  • Verhaltensweisen: "Bereitschaft, kalkulierte Risiken einzugehen, um lohnende Ziele zu erreichen".

Erfahrung und Verhalten sind empfindlicher gegenüber dem Umfeld, in dem die Kompetenz angewandt wird. Daher werden allgemeine Kompetenzen häufiger in Form von Wissen und Leistung definiert, sodass Erfahrung und Verhalten als Teil einer vollständigen Rollenbeschreibung hinzugefügt werden können.

Die Kompetenzen eines jeden Projekts, Programms, Portfolios und jeder Rolle variiert je nach Arbeitsumfeld bis zu einem gewissen Grad. Der Hauptvorteil eines Kompetenzrahmens besteht darin, dass die einzelnen Kompetenzen auf unterschiedliche Weise kombiniert werden können, um verschiedene Rollen zu schaffen, die für ein bestimmtes Umfeld geeignet sind.

Daher besteht die Kompetenz für eine bestimmte Rolle in einem bestimmten Umfeld aus einer Kombination von Kompetenzen, die aus dem Praxis Framework herrühren. Selbst dann müssen Kompetenzen unter Umständen auf bestimmte Situationen individuell zugeschnitten werden.

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24th August 2015Link to Italian page added
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