Konfigurations-management

Allgemein

Das Konfigurationsmanagement umfasst Verwaltungstätigkeiten, die sich mit der Erstellung, Wartung, kontrollierten Änderung und Qualitätskontrolle von Produkten befassen. Seine Ziele sind:

  • Produkte zu identifizieren, für die das Konfigurationsmanagement angewandt werden soll;
  • Unterstützung bei Bewertung von Änderungsanträgen und Dokumentation von Ergebnissen zur Änderungskontrolle;
  • Gültigkeit der Konfiguration und die Genauigkeit des Konfigurationsmanagementsystems einzuhalten.

Eine Konfiguration ist der vollständige Satz von funktionalen und physischen Merkmalen, die sich laut Spezifikation eines definierten Endprodukts ergeben. Im einfachsten Fall ist das Konfigurationsmanagement dasselbe wie die Versionskontrolle.

Das Konfigurationsmanagement ermöglicht die Kontrolle über die Produktentwicklung. Es hilft, Fehler und Missverständnisse zu vermeiden, was ein Produkt tun soll und ob es dies auch tut. Es sorgt für die Prüfung von Produkten, wie sie für die Entwicklung von Lösungen erforderlich ist. Diese Funktion stellt auch sicher, dass angemessene Verfahren für die fortlaufende zur Produktpflege während des gesamten Produktlebenszyklus vorhanden sind.

Ein typischer Ablauf des Konfigurationsmanagements ist im Folgenden dargestellt:

 

 

Ein Konfigurationsmanagementplan (entweder als separates Dokument oder als Teil des Scope Management Plans) sollte alle spezifischen Techniken und Umfang seiner Anwendung während des Lebenszyklus beschreiben. Der Plan sollte auch Rollen und Verantwortlichkeiten für die Durchführung des Konfigurationsmanagements festlegen. Bei der Einführung wird sichergestellt, dass die erforderlichen Ressourcen, einschließlich Mitarbeiter, Werkzeuge und Systeme, vorhanden sind.

Die Identifizierung von Konfigurationen umfasst eine Aufgliederung des Arbeitsumfanges in Produktkomponenten (Konfigurationselemente), Schaffung eines eindeutigen Nummerierungs- oder Referenzsystems und Festlegung von Konfigurationsausgangslinien. Dies steht in engem Zusammenhang mit der Erstellung eines Produktstrukturplans im Rahmen des Scope Managements.

Der Kontrollschritt stellt sicher, dass alle Änderungen an Konfigurationselementen dokumentiert werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen Konfigurationselementen zu erkennen. Dies ist eine wesentliche Information für Überprüfungs- und Bewertungsschritte im Änderungskontrollverfahren, da die Durchführbarkeit einer Änderung von den jeweiligen Auswirkungen der miteinander verbundenen Konfigurationselemente abhängt.

Die Statusverwaltung verfolgt den aktuellen Status einer Konfiguration und ermöglicht eine Rückverfolgbarkeit von Konfigurationselementen während der Entwicklung und dem Betrieb von Endprodukten. Regelmäßige Statusberichte geben Aufschluss darüber, ob Änderungsanfragen rechtzeitig bearbeitet werden, und können auf Produkte hinweisen, für die häufig Änderungsanfragen gestellt werden, oder auf Beteiligte, die häufig Änderungsanfragen einreichen.

Durch Prüfung und Auditierung von Produkten wird festgestellt, ob Anforderungen und Konfigurationsinformationen nach wie vor übereinstimmen. In der Regel wird ein Audit am Ende einer Phase, eines Stadiums oder einer Tranche durchgeführt.

Konfigurationsprüfungen können in drei Formen durchgeführt werden:

  • Bei einer physischen Prüfung werden die relevanten Elemente einer Produktkonfiguration untersucht. Es wird dabei bestätigt, ob das Produkt seinen Spezifikationen entspricht. Dabei werden Ergebnisse aus der Qualitätskontrolle überprüft, womit bestätigt wird, dass alle erforderlichen Prüfunterlagen ausgefüllt und sachgemäss geprüft wurden.

  • Bei einer Funktionsprüfung einer Produktkonfiguration wird überprüft, ob es die Funktion erfüllt, für die es konzipiert wurde.

  • Bei einem Systemaudit wird überprüft, ob das Konfigurationsmanagementsystem funktioniert und in der Lage ist, das geplante Verfahren zu unterstützen und die erforderlichen Funktionen auszuführen. Dieser Aspekt des Konfigurationsmanagements ist Teil zur Sicherstellung seiner Funktion.

Eine Form des Konfigurationsmanagements kann auch auf die Managementdokumentation angewendet werden. Dabei geht es vor allem um Versionskontrolle, aber auch um Funktionsprüfungen im Rahmen der Qualitätssicherung.

Wenn die Tätigkeiten zur Erfassung einer grundsätzlichen Produktkonfiguration abgeschlossen ist, geht die Verantwortung für die Konfigurationspflege an den Kunden bzw. an den laufenden Betrieb über. Das Managementteam ist dafür verantwortlich, dass die einschlägigen Grundsätze des Informationsmanagements angewandt wurden und die Konfiguration leicht an diejenigen übertragbar ist, die die Produkte noch lange nach Abschluss des Projekts oder Programms pflegen werden.

 

Projekte, Programme und Portfolios

Die Notwendigkeit eines formalen Konfigurationsmanagements, das über eine einfache Versionskontrolle hinausgeht, hängt vom Umfang und Komplexität der Zielsetzung ab. Sie hängt auch davon ab, inwieweit Änderungen der Spezifikationen zulässig sind. Bei einem Projekt mit einem Vertrag, der auf einer Festpreiszahlungsmethode basiert, sind keine Änderungen erlaubt. In einem agilen Projekt sind Änderungen ein fester Bestandteil der Methode. In beiden Kontexten müssen verschiedene Versionen eines Produkts in der Entwicklung verfolgt werden, die einer Überprüfung von Produkten anhand ihrer Spezifikation standhalten. Konfigurationsmanagementsysteme müssen sich an sehr unterschiedliche Situationen anpassen.

Im Rahmen des Scope Managements werden bei Umfangsdefinition des jeweiligen Produktes ein Produktstrukturplan und detaillierte Beschreibungen erstellt. Dies wird dann zur Konfiguration und unterliegt nach der Festlegung des Grundgerüsts der formalen Änderungskontrolle und dem Konfigurationsmanagement.

Einige Projekte sind komplexer, weil sie sicherheitskritische, sichere oder verwandte Umgebungen umfassen. Je größer das Projekt ist, desto mehr Personen können an der Entwicklung, Prüfung und Integration eines Produkts beteiligt sein. Das Konfigurationsmanagement hat die Aufgabe, sicherzustellen, dass es keine Lücken in der Kette der Qualitätskontrolle, der Tests und den Aufzeichnungen für alle Produkte, Zwischenbaugruppen und Testverfahren gibt, die die endgültigen Ergebnisse beeinträchtigen könnten.

Ein Programmmanagementteam muss sicherstellen, dass alle Ergebnisse zusammenpassen und im Rahmen des Konzepts ordnungsgemäß funktionieren. Jedes Projekt und jeder Bereich der Änderungsaktivitäten innerhalb des Programms muss einen einheitlichen Ansatz für das Konfigurationsmanagement verfolgen. So lässt sich viel einfacher beurteilen, ob eine Änderung an den Produkten eines Projekts Auswirkungen auf die Produkte eines anderen Projekts oder auf den letztendlichen Nutzen des Programms hat.

In einem Portfolio ist es unwahrscheinlich, dass ausser den wichtigsten Managementdokumenten weitere Konfigurationselemente entstehen. Wenn jedoch verschiedene Projekt- und Programmleistungen zusammenkommen, um ein strategisches Ziel zu erreichen, muss das Portfoliomanagementteam die Produktkonfiguration verfolgen, um sicherzustellen, dass eine endgültige Integration das gewünschte Ergebnis erzielt.

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30th November 2015Link to Italian page added
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