Entscheidungsbaum

Ein Entscheidungsbaum ist eine Technik zur Ermittlung von Handlungsalternativen und deren Auswirkungen (meist in Form von Kosten). Er zeigt Entscheidungen und Konsequenzen als Linien zwischen Knoten (Kreise im Diagramm). Wenn das Ziel darin besteht, die Kosten zu quantifizieren, können erwartete Kosten von Entscheidungen und deren möglichen Ergebnisse für jeden Knoten im Baum berechnet werden.

Es geht darum, die gesamten Auswirkungen einer Entscheidung zu berechnen und nicht nur anfänglichen Kosten.

Ein Beispiel: Ein Projekt hat die Möglichkeit, eine Stakeholder-Anforderung auf zwei verschiedene Arten zu erfüllen, aber es ist unklar, welche davon die beste Lösung ist. Welche Option auch immer gewählt wird, es gibt zwei Konsequenzen, entweder:

X: Die Lösung funktioniert und ist mit einem Kostenaufwand von €3.000 im Projekt bewertet.

Y: Die Lösung funktioniert nicht, und die Kosten für einen nachträglichen Wechsel zu einer anderen Lösung belaufen sich auf €10.000.

Am Punkt A im obigen Diagramm gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen: Option 1 und Option 2. Die Option 2 scheint zunächst die billigere Option zu sein.

Bei Option 1 beträgt die Wahrscheinlichkeit 90 %, dass der Zustand X eintritt, während der Zustand Y nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 % folgt. Bei Option 2 kehrt sich die Situation um.

Die tatsächlichen Kosten der Option 1 sind also die ursprünglichen Kosten plus die Kosten infolge ihrer Wahrscheinlichkeit.

Die gleiche Berechnung für Option 2 ergibt Gesamtkosten von €13.300.

Die gleiche Berechnung für Option 2 ergibt Gesamtkosten von € 13.300.

Auf Basis des Entscheidungsbaums ist also Option 1 wahrscheinlich kostengünstiger als Option 2. Das Schlüsselwort ist dabei „wahrscheinlich“. Der Projektmanager kann sich für Option 2 entscheiden und damit durchkommen. Welche Option gewählt wird, hängt wahrscheinlich vom Risikokontext (Einstellung oder Bereitschaft) des Projektmanagers und seiner Stakeholder ab.